Michael Douglas wird 60:Der Wonderboy

Nur wenige Sprösslinge berühmter Väter schaffen es, zu ähnlichem Ruhm zu gelangen. Michael Douglas, Sohn von "Spartakus" Kirk Douglas, hat der väterliche Name bei seiner Karriere nicht geschadet. Mit Bildergalerie

Gleichwohl hat es der am 25. September 1944 in New Jersey geborene Schauspieler und Produzent doch weitgehend aus eigener Kraft geschafft, eine der bestimmenden Persönlichkeiten Hollywoods zu werden. Oft warnte Kirk Douglas den Sohn, die Schauspielerei sei nichts für ihn.

Michael Douglas wird 60: Das Schweigen vor der Bezeihungsschlacht: Kathleen Turner und Michael Douglas in "Der Rosenkrieg".

Das Schweigen vor der Bezeihungsschlacht: Kathleen Turner und Michael Douglas in "Der Rosenkrieg".

(Foto: Foto: dpa)

Hollywood sei eine Tretmühle, die massenweise Seelen vernichte. Doch Michael Douglas ließ sich nicht abhalten, studierte Drama an der Universität von Kalifornien und versicherte jedem: "Ich bin nicht der neue Kirk."

In den späten 80er und frühen 90er Jahren war Douglas mit Filmen wie "Eine verhängnisvolle Affäre", "Wall Street" und "Basic Instinct" zum Superstar des Kinos aufgestiegen. Es waren allesamt spektakuläre Filme mit spektakulären Stoffen, die Millionen erleben wollten. Kirks Sohn hat immer ein gutes Gespür für attraktive Kinoware gehabt, was er schon in jungen Jahren als Produzent des sensationellen Welterfolgs "Einer flog über das Kuckucksnest" unter Beweis stellte.

31 Jahre alt war er, als dieses Werk von Milos Forman mit fünf Oscars zum Film des Jahres 1975 gekürt wurde.

Durchbruch mit der Jagd nach dem grünen Diamanten

Als Fernsehschauspieler hatte sich Douglas damals schon einen Namen in der Erfolgsserie "Die Straßen von San Francisco" an der Seite des Routiniers Karl Malden erworben. In über 100 Folgen war er als Sergeant Steve Heller zu sehen. Der Durchbruch als Kinodarsteller gelang 1984 in dem Abenteuerstreifen "Jagd nach dem grünen Diamanten", in dem er nicht zum letzten Mal mit Kathleen Turner vor der Kamera stand. Unvergessen ist der Auftritt des Duos in Danny De Vitos Beziehungsschlacht "Der Rosenkrieg".

Den Ruf als "Hahn von Hollywood" hatte er wegen etlicher Frauengeschichten bereits weg, als 1987 der vor Erotik knisternde Streifen "Eine verhängnisvolle Affäre" in die Kinos kam. Fünf Jahre später - da war er längst einer der höchstbezahlten Stars der Welt - setzte er mit "Basic Instinct" noch eins drauf. Michaels Filmsex mit Sharon Stone war so freizügig, dass besonders prüde Kritiker den Psychokrimi als Softporno bezeichneten.

Dass Douglas ein wirklich guter Schauspieler ist, konnte er als amoklaufender Angestellter in "Falling Down" 1993 übrigens besser demonstrieren als 1987 in dem Börsenthriller "Wall Street", obgleich er für die Hauptrolle darin den Oscar erhielt. Seitdem gehört Michael Douglas zu den mächtigsten Figuren im amerikanischen Filmgeschäft und kann sich nach Belieben auswählen, was er produziert oder wo er mitspielt.

Doppelter Geburtstag

Nach dem Scheitern der ersten Ehe hat der notorische Frauenheld an der Seite der schönen Waliserin Catherine Zeta-Jones sein spätes Familienglück gefunden. Sie hat am selben Tag Geburtstag und wird 35. Ende 2000 gab Douglas der 25 Jahre jüngeren Schauspielerin Catherine Zeta Jones das Jawort. Vater Kirk kommentierte: "Das Mädel würde ich am liebsten selbst heiraten, aber meine Frau erlaubt das nicht."

Zwei Kinder hat das berühmte Paar inzwischen, dazu kommt noch der inzwischen 25-jährige Sohn Cameron aus erster Ehe. Cameron war wie Vater Michael und Großvater Kirk mit von der Partie in dem 2003 gezeigten Film "Es bleibt in der Familie", in dem der Douglas-Clan sich erstmals vor der Kamera vereint zeigte.

Mit dem nachdenklichen Film "Die Wonderboys" und dem Drogen- Thriller "Traffic" war Douglas in zwei der besten Filme der letzten Jahre zu sehen. Den nächsten Familien-Oscar holte aber Zeta Jones 2003 mit "Chicago". Während sie weiter eifrig mit Dreharbeiten beschäftigt ist, will sich Douglas nach eigenem Bekunden mehr Zeit für Sohn Dylan (4)und Töchterchen Carys (1) nehmen. Kurz vor seinem 60. weihte die Familie im walisischen Ort Mumble ihr neues, rund zwei Millionen Euro teures Zweitheim ein.

Michael wird auch im reiferen Alter weiter seine Fäden in Hollywood spinnen, künftig wohl mehr als Produzent. Aber wenn ihm ein Drehbuch mit einer faszinierenden Rolle in die Hände gerät, wird der Sohn von Kirk Douglas gewiss nicht zögern, sich selbst zu besetzen.

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