Sie blicken von den Wänden auf die Träger der Macht in Jerusalem herab und können sich nicht wehren. Der Gründer des politischen Zionismus, Theodor Herzl, der erste Premier Israels, David Ben-Gurion, und der geistige Vater der rechten Likud-Partei, Vladimir Zeev Jabotinsky, sind im heutigen Israel allgegenwärtig auf ihren Porträts – doch noch nie wurden ihre Ideen in den Amtsstuben der Macht so sehr verraten wie heute. Benjamin Netanjahu und seine rechten und religiösen Koalitionspartner haben sich von den Grundideen des Zionismus abgewendet und tragen erheblich dazu bei, dass die schon seit Langem angegriffene zionistische Idee nun auch bei vielen ihrer Freunde in Verruf gerät. Zionismus sei Rassismus und Kolonialismus. Doch Vorsicht: Man mache nicht die Väter für die Taten ihrer Söhne verantwortlich.
MeinungIsrael:Wie Israels Regierung den Zionismus zerstört
Gastbeitrag von Michael Brenner
Lesezeit: 7 Min.

Theodor Herzl, David Ben-Gurion und selbst der Vordenker der rechten Likud-Partei träumten von einem säkularen Land, in dem Araber gleiche Rechte haben. Getrieben von seinen Koalitionspartnern verrät Netanjahu diese Visionen.

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