Die zähnefletschenden Jaguargottheiten, die gefiederte Schlange, nackte Gestalten mit "expressionistisch" geöffneten Mündern, in denen manchmal Zahnreihen zu sehen sind, die einschüchternde Intensität der Masken, all das weist auf eine strenge, harte Welt hin, in der Teotihuacan zur gewichtigsten Macht Mittelamerikas aufstieg, deren Wirkung bis an die Golfküste reichte. Auch die bis auf die Brust reichenden breiten Ketten aus Muschel- und Knochenplättchen, dazu echte Menschenzähne, welche die Geopferten als Zeremonialschmuck trugen, erinnern daran, dass es in den mesoamerikanischen Kulturen nicht milde zuging.
Skulptur des Herrn der Unterwelt Teotihuacan, späte Tlamimilolpa-und frühe Xolalpan-Phase, 300-550 n.Chr. Stein, Stuck, Farbpigmente, 125 x 103 x 25 cm, Foto: Martirene Alcántara.