Reduziert man Musik ganz auf den Klang, so wie das die Saxofonistin Mette Henriette auf ihrem neuen Album "Drifting" über lange Strecken tut, kann das einen Effekt erzeugen, der als neurologisches Phänomen der ASMR bekannt ist. Die Abkürzung steht für "autonome sensorische Meridianreaktion". Die offizielle Definition dieser Reaktion lautet "die subjektive Erfahrung einer 'niedriggradigen Euphorie'", die durch "eine Kombination aus positiven Gefühlen und einem ausgeprägten statischen, kribbelnden Gefühl auf der Haut" gekennzeichnet ist. Im Internet ist das seit mehr als zehn Jahren schon ein Phänomen. Da gibt es Videos mit akustischen und visuellen Stimuli. Flüstern und Rascheln etwa, die Ansichten von flüssiger Schokolade, die glattgestrichen wird, oder eines Messers, das eine Melone teilt.
Jazz:Minusgrade der Euphorie
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Ein Luftstrahl zwischen Schilf und Kautschuk, geharztes Rosshaar auf Silberdraht, Filzhämmer auf Stahl: Das Trio der Saxofonistin Mette Henriette trifft auf Schlüsselreize der ASMR.
Von Andrian Kreye
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