MeinungKirche in Russland:Er war die rechte Hand von Patriarch Kirill

Gastbeitrag von Reinhard Flogaus

Lesezeit: 5 Min.

Seines Amtes enthoben und ohne jeden Dank außer Landes geschickt: Metropolit Hilarion Alfejew (hier bei einem Kirchenkongress im März 2011 in Würzburg)
Seines Amtes enthoben und ohne jeden Dank außer Landes geschickt: Metropolit Hilarion Alfejew (hier bei einem Kirchenkongress im März 2011 in Würzburg) (Foto: imago stock&people)

Neben Patriarch Kirill war Metropolit Hilarion in den vergangenen Jahren der bekannteste Promoter der Vorstellung einer "Russischen Welt". Nun hat die Russische Orthodoxe Kirche ihn des Amtes enthoben. Warum wird er so drastisch bestraft?

Ohne jede Vorwarnung wurde die Russische Orthodoxe Kirche vergangene Woche von einer Art Erdbeben erschüttert: Der nach dem Patriarchen zweitmächtigste kirchliche Würdenträger, der 55-jährige Metropolit Hilarion Alfejew, der seit 2009 die Abteilung für Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats geleitet hatte, wurde auf einer regulären Sitzung des Heiligen Synods der ROK ohne weitere Erklärung seines Amtes enthoben und ohne jeden Dank für seine langjährige Tätigkeit außer Landes geschickt.

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