Nachruf:Was Menschlichkeit ist

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"In Israel habe ich dann gelernt, was Menschlichkeit ist": der Pianist Menahem Pressler. (Foto: mau)

Zum Tod des Pianisten Menahem Pressler, der vor den Nazis flüchtete und in den USA mit seinem "Beaux Arts Trio" eine Weltkarriere startete.

Von Helmut Mauró

Er war in vielerlei Hinsicht ein Phänomen. Menahem Pressler, der Solopianist und Kammermusiker, war hierzulande vor allem als Gründer und bis zum Ende aktiver Teil des legendären Beaux Arts Trios bekannt. In der Gründungsbesetzung von 1955 spielte Daniel Guilet die Violine und Bernard Greenhouse das Violoncello. In den letzten Jahren aber wurde Pressler zum vielbestaunten Methusalem auf den Konzertpodien. Spätestens seit 2008, als der acht Jahre jüngere Alfred Brendel seine Karriere beendete, blieb Pressler als mit Abstand ältester aktiver Pianist zurück. 85 Jahre war er da, wurde vielerorts ganz neu entdeckt, nicht nur als Kammermusiker und Dozent von Meisterklassen, sondern auch als Solist. "Ich habe jetzt fast mehr Bühnenverpflichtungen als in jungen Jahren", sagte er damals mit gespielter Verzweiflung.

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