Nachruf Mel BochnerBlah, Blah und nochmals Blah

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Buster Keaton der Konzeptkunst: Mel Bochner, 1940–2025, vor seinen Schriftbildern.
Buster Keaton der Konzeptkunst: Mel Bochner, 1940–2025, vor seinen Schriftbildern. (Foto: IMAGO/Agencia el Universal/IMAGO/Newscom / GDA)

Mann mit Maßstab: Der amerikanische Konzeptkünstler Mel Bochner ist mit 84 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

Von Peter Richter

Noch in diesem Januar konnte man in der New Yorker Galerie von Peter Freeman eine Ausstellung sehen, die der Künstler Mel Bochner eigentlich schon Mitte der Sechziger konzipiert hatte: „48" Standards“: Packpapierbögen waren da an die Wände getackert, auf denen säuberlich die Maße der Flächen notiert waren, die diese an die Wand getackerten Papierbögen einnahmen. Es wirkte wie eine Vorbereitung für die Hängung von Bildern, die allerdings nie kamen; die Packpapierbögen und die Maße waren die Bilder. Wenn man sich vor Augen führt, dass auf dem Kunstmarkt die Preisgestaltung von Gemälden eines Künstlers bis heute durchaus nach Formatgröße erfolgt, ist dieser Minimalismus natürlich sehr konsequent. Er hat, weil Konzeptkunst und Minimalismus ja immer sehr ernst und vergrübelt wirken, auch etwas von Deadpan-Humor. Mel Bochner war, wenn man so will, der Buster Keaton der Konzeptkunst. Das Maßnehmen als Maßnahme für den Kunstbetrieb hatte er sich 1964 schon ausgedacht, als er im Rahmen von Robert Rauschenbergs „Experiments in Art and Technology“-Programm („E.A.T.“) in den Singer Laboratories in New Jersey hospitierte. Das war zugleich der Beginn seiner Karriere.

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