Maxim Biller in München:Eure Gegenwart ist vorbei

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"Es ist, als sei der Tempel noch einmal verbrannt worden." Maxim Biller am Samstagabend im Schumann's in München. (Foto: Astrid Schmidhuber)

Bitter, konkret, poetisch, heiter: Zu einem denkwürdigen Abend mit Maxim Biller in der prallvollen "Schumann's Bar" in München.

Von Nils Minkmar

Kurz vor Beginn der Veranstaltung hatte es heftig geregnet, und der Smalltalk der Ankommenden fand zum Konsens: Das warme Wetter und der lange Sommer des Jahres 2023 sind endgültig vorbei. Gestern, sagten viele, war der letzte schöne Abend. So begann es, mit Wetterbetrachtungen, die wie ein Notenschlüssel vorgaben, was für ein Abend das sein würde in der Schumann's Bar am Münchner Hofgarten. Am Abend zuvor hatte auch der 63-jährige Biller hier im Park noch zu Abend gegessen, nachdem er durch die Pro-Palästina-Demo am Odeonsplatz gelaufen war, angereist aus Berlin in die Stadt, von der aus er vor rund vierzig Jahren erste Texte publizierte, Texte, die sofort nicht nur die deutsche Gegenwartsliteratur, sondern auch die gängige Literaturkritik, die den damals mit dem Wort üblichen nur vorsichtig umschriebenen Betrieb erst verstörten, mithin veränderten.

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