20 Jahre Verbot von Maxim Billers "Esra":Verfassungsschutz für Literatur

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20 Jahre Verbot von Maxim Billers "Esra": Zwei Autoren, zwei Schicksale: 1971 wurde Klaus Manns "Mephisto. Roman einer Karriere" vom Verfassungsgericht untersagt. 2007 traf Maxim Biller (r.) ein Verbot.

Zwei Autoren, zwei Schicksale: 1971 wurde Klaus Manns "Mephisto. Roman einer Karriere" vom Verfassungsgericht untersagt. 2007 traf Maxim Biller (r.) ein Verbot.

(Foto: dpa, imago)

2003 wurde Maxim Billers Roman "Esra" von der Justiz aus dem Verkehr gezogen. Die Kunstfreiheit ist in Karlsruhe unterbelichtet.

Von Heribert Prantl

Das Bundesverfassungsgericht ist der produktivste Buchautor der Republik. Allein seine Senatsentscheidungen füllen mittlerweile 159 Bände, die im traditionsreichen Wissenschaftsverlag J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) in Tübingen, gegründet 1801, von den Richtern des Gerichts autorisiert, ungekürzt und in graues Leinen gebunden erscheinen. Viele dieser Entscheidungen betreffen die Freiheitsrechte; das Gericht hat sie immer wieder mit Glanz und Gloria verteidigt. Zu einem ganz bestimmten, zu einem einzigen Freiheitsrecht findet man freilich herzlich wenig - zur Freiheit der Kunst; zumal die Kunstfreiheit von Schriftstellern ist in Karlsruhe sehr schwach belichtet.

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