Datenschutz:Einfach mal den Stecker ziehen

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Der österreichische Jurist und Datenschutzaktivist Max Schrems. (Foto: JOE KLAMAR / AFP)

„Extrem besorgniserregend“: Der Datenschützer Max Schrems über die Abhängigkeit Europas von US-Cloud-Servern und die Möglichkeit, dass Donald Trump sie abschaltet.

Interview von Andrian Kreye

Max Schrems ist ein österreichischer Jurist und Datenschutzaktivist, der berühmt wurde, weil er 2011 als Erster erfolgreich seine Daten von Facebook einklagte.  2015 kippte er mit seiner Klage vor dem Europäischen Gerichtshof erfolgreich das Safe-Harbor-Abkommen zwischen der EU und den USA. 2020 beendete er mit einer Klage den EU-US Privacy Shield. Diese beiden Abkommen regelten den transatlantischen Datenverkehr und galten als Aufweichung des Datenschutzes zugunsten amerikanischer Firmen und Behörden. 2017 gründete er das Europäische Zentrum für Digitale Rechte NOYB (Abkürzung für „none of your business“), das vor allem gegen Datenschutzverletzungen großer Firmen vorgeht und nach eigenen Angaben in fast 900 Fällen für Strafzahlungen von insgesamt 1,6 Milliarden Euro sorgte. Das Zentrum beschäftigt sich auch mit der Frage, was es bedeutet, wenn europäische Daten in sogenannten Clouds in den USA abgelegt werden. Das sind zentrale Datenspeicher, auf denen inzwischen auch die meisten Anwendungen und Programme angesiedelt. Das bedeutet, dass sämtliche Arbeitsvorgänge und Resultate, die vermeintlich auf einem Handy oder Computer laufen, in Wahrheit auf Rechnern in den USA vor sich gehen und alle laufenden und dauerhaften Daten dort auch gespeichert werden.

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