Matteo Salvini:Das Ende des Anstands

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Grobianismus als Programm: So schafft Matteo Salvini ein riesiges Problem für den Fortbestand der Europäischen Union. (Foto: imago/Matteo Gribaudi)

Der Erfolg des italienischen Innenministers Matteo Salvini liegt in seiner bodenlosen Gemeinheit. Hässlichkeit ist seine Strategie, ja. Aber er ist durchtrieben genug, seine Gegner ähnlich hässlich aussehen zu lassen.

Von Thomas Steinfeld

Vor einigen Tagen veröffentlichte die römische Tageszeitung Il Tempo eine Liste der Schmähungen, die in den vergangenen Wochen auf Matteo Salvini, Italiens Innenminister, gemünzt worden sind. Die Liste reicht vom "Vorstadtbullen" (die Vorsitzende der linksliberalen Partei "Radicali Italiani") über den "Professor der Angst" (die ehemalige Senatspräsidentin) und einen "Minister der Unterwelt" (Roberto Saviano), der "wertloser als Scheiße" sei (die Leiterin der Kulturzentren in Lecce) und das Land vielleicht in einen Bürgerkrieg führe (ein Stadtrat aus Neapel), aber wohl enden werde wie Mussolini, nämlich mit dem Kopf nach unten (ein Abgeordneter des PD). Kurz: ein "stronzo" (der Präsident des sizilianischen Parlaments), wobei man die Übersetzung dieses Worts hier besser nicht druckt. Matteo Salvini selbst legt unterdessen keineswegs größeren Wert auf zivile Verkehrsformen, und die Beschimpfungen nimmt er entgegen, als wären sie Ehrenzeichen.

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