Es ist schon ein Kreuz mit dem Hit. Das englische Verb steht fürs "Treffen", fürs "Schlagen", am besten ließe es sich im musikalischen Fall wohl mit "Einschlagen" übersetzen. Und was so richtig einschlagen soll, das muss natürlich entsprechend viele Menschen ansprechen, ergo: massenkompatibel sein.
Manchmal nimmt das mit der Massenkompabilität recht extreme Formen an - was nicht zwangsläufig immer allen gefällt. Etwa im Fall der Kings Of Leon - eine Band, die ihre Karriere mit zwei höchst erfrischenden, von der Kritik hochgelobten Southern-Rock-Alben einläutete, um dann mit jedem Nachfolgewerk ein wenig breitbeiniger auf den Großbühnen dieser Welt zu stehen.
Sie können kaum behaupten, das nicht genau so gewollt zu haben haben, denn nachdem Frontmann Caleb Followill anfangs noch für ein eher überschaubares Publikum grandioses Liedgut über Eimer schrieb, war die Band spätestens mit dem stadiontauglichen "Sex On Fire" von 2008 im Mainstream bei den Antenne-Bayern-Hörern angekommen. Da kann Followill mit den nach eigener Auskunft "schrecklichen Lyrics" hadern wie er will.
"Sex On Fire" handelt übrigens - genau - von feurigem Sex. Und hat einen Refrain, der sich im Ohr festsaugt wie ein Blutegel auf der Haut. Sex und Eingängigkeit statt Indie und Eimer, so scheint es also beispielsweise zu klappen mit dem Hit. Aber: Wie bauen sich andere in der popmusikalischen Gegenwart einen Hit? Ein Versuch über Strategien und Wege zum Hit - anhand eines deutschen, eines internationalen und eines US-Hits.