Selten sind Yuccapalmen so humorvoll im Innersten ihrer Pflanzenseele erkannt worden: "Gemarterte, dünne Wälder davon stelzen trostlos über die hohen Tafelländer", ihre Kronen strotzen "vor bajonettartig spitzen mattgrünen Blättern, die im Alter struppig werden", und zu guter Letzt: "Nach dem Absterben, ein langsamer Prozess, bleibt das geisterhaft hohle Netzwerk eines Holzskeletts zurück, das nicht genug Kraft aufbringt, um zu verrotten, und im Mondlicht furchterregend aussieht." Die Schriftstellerin Mary Hunter Austin (1868-1934), in den USA als Klassikerin des Nature Writing bekannt, verehrte den amerikanischen Westen zwischen Mojave-Wüste und Sierra Nevada, und obwohl ihr Urteil über Yuccapalmen eher ungünstig ausfällt, zeigt es doch, wie meisterhaft sie eine Landschaft porträtierte, die als Gegenteil von lieblich galt.
Mary Hunter Austin: "Land of Little Rain":Canyons und Koyoten
Blitzhafte Momentaufnahmen, ein großes Weltbeseelungsprogramm: Wilde Mohnblumen auf den Hügeln des Walker Canyon in Kalifornien.
(Foto: MARIO TAMA/AFP)Endlich auf Deutsch: Mary Hunter Austins Essays erzählen von Kalifornien als magischem Ort.
Von Jutta Person
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