Am 17. September 2013 ließ der Schriftsteller Martin Walser beim Aussteigen aus dem Zug von Innsbruck nach Friedrichshafen sein Tagebuch liegen. Die Öffentlichkeit erfuhr rasch davon, denn in der Hoffnung, ein Finder werde sich melden, berichtete Walser der Nachrichtenagentur DPA von seinem Verlust. Der Rowohlt Verlag stellte sogar 3000 Euro Finderlohn in Aussicht. Da nie eine gegenteilige dpa-Nachricht erschien, ist davon auszugehen, dass das in rotes Leinen gebundene Notizbuch, das keinen Namen und keine Adresse enthielt, also nicht dabei war, als Martin Walser am Wochenende bei einem Festakt seinen Vorlass dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach übergab. Der inzwischen 95 Jahre alte Schriftsteller war als Ehrengast im Rollstuhl bei der Veranstaltung anwesend.
Martin Walser gibt Vorlass nach Marbach:Seine Geschichte aus der Hand geben
Insgesamt gingen von Martin Walser nun 75000 Manuskriptseiten, 8000 Bücher aus seiner Privatbibliothek und 75 Tagebücher nach Marbach.
(Foto: Regina Schmeken)Martin Walser hat seinen großen Vorlass nun vollständig dem Deutschen Literaturarchiv Marbach anvertraut. Was erhofft er sich davon?
Von Lothar Müller
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