Die Geschichtsschreibung muss immer wieder in der Vergangenheit nach Antworten auf Fragen und Herausforderungen der Gegenwart suchen. Russlands umfassende militärische Aggression gegen die Ukraine zwingt uns nun auf blutige Weise, Grundfragen der jüngsten internationalen Politik, die globale Sicherheitsarchitektur und nicht zuletzt die deutschen Stereotype über Osteuropa und die besondere Beziehung Deutschlands zu Russland zu überdenken. Wie jede Prüfung etablierter Denkmuster ist es ein schwieriger, mühevoller Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist.
Martin Schulze Wessels: "Fluch des Imperiums":Ein neuer Blick auf Osteuropa
"Eine Zeitenwende", schreibt Schulze Wessel, "könnte nur eine fundamentale Neubesinnung Russlands als postimperiale Nation herbeiführen." Werk des Kölner Künstlers Thomas Baumgärtel auf dem Maidan in Kiew.
(Foto: David Young/dpa)Martin Schulze Wessel erzählt in "Fluch des Imperiums" meisterhaft über die neuzeitliche russische Geschichte. Und wagt einen kühnen Ausblick.
Ein Gastbeitrag von Andrii Portnov
Lesen Sie mehr zum Thema