Martin Mosebachs Roman „Die Richtige“Seine Kunst fordert Blut

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Der Schriftsteller Martin Mosebach verzichtet in seinem jüngsten Roman „Die Richtige“ auffällig auf Opulenz und Ornament in seinen Beschreibungen.
Der Schriftsteller Martin Mosebach verzichtet in seinem jüngsten Roman „Die Richtige“ auffällig auf Opulenz und Ornament in seinen Beschreibungen. (Foto: Erwin Elsner/picture alliance)

Die Hauptfigur in Martin Mosebachs Roman „Die Richtige“ ist ein unerträglich egomanes Malergenie. Da liest man durchaus Selbstironie durch - aber auch ein „mea culpa“?

Von Kristina Maidt-Zinke

Da sind sie wieder, die Vögel. Seit jeher ist Martin Mosebach fasziniert von den Geschöpfen, die sich zwischen Himmel und Erde bewegen und, darin dem Menschen wundersam ähnlich, über Sprache und Gesang verfügen. Mit dieser Affinität steht Mosebach unter den Schriftstellern nicht allein, aber bemerkenswert ist die Funktion, die er, ohne jedes romantische oder sentimentale Interesse, den Flügel- und Schnabelwesen in seinem Erzählkosmos verleiht: Mit ihnen spielt er menschliche Verhaltensweisen in einer Form nach, die wiedererkennbar ist, aber dabei schwerelos, vom Gewicht des Irdischen entlastet, und bei allem Gleichnishaften doch so fremdartig, dass in der Distanz die innere Freiheit des Betrachters gewahrt bleibt und damit sein Vermögen, von der Empfindung zur Erkenntnis überzugehen.

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