Mark Dion in der Bundeskunsthalle:Der will nicht nur spielen

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Besser basteln: Werkbank für Kinder in der Ausstellung „Mark Dion. Delirious Toys“. (Foto: SIMON VOGEL/ Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH)

Der amerikanische Künstler Mark Dion verspricht einen wilden Trip in die Unterwelt des Kinderzimmers. Doch seine Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle ist leider vor allem eines: belehrend.

Von Till Briegleb

Spielzeugfiguren in der Kunst gelten als Boten des Unterbewussten, und nicht als die freundlichsten. Bei Paul McCarthy sind Pinocchio, Schneewittchen und Bugs Bunny perverse Verwandlungen kindlich unterdrückter Sexualfantasien, die völlig enthemmte Dinge tun. Die Brüder Jake und Dinos Chapman stellten mit Spielzeugfiguren Folter, Krieg und KZs nach, um jeden niedlichen Maskierungskitsch von sozialem Grauen möglichst schockierend darzustellen. Bei Hans Bellmer waren Puppenkörper Metamorphosen pädophiler Träume, bei Wael Shawky spielten Marionetten die Kreuzzüge nach, und William Kentridges Schattenspiele prangern die Apartheid an. Im mindesten Fall ist Spielzeug in der Kunst ein Ausdruck des Unheimlichen, aber meist wird es schlimmer.

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