In dem 2021 erschienenen Roman „Fake Accounts“ der amerikanischen Literaturkritikerin Lauren Oyler, die mit Texten im New Yorker und im Guardian sehr schnell sehr bekannt geworden war, kommt es gleich am Anfang zu einem Vorfall. Die Protagonistin des Romans ist Amerikanerin, lebt aber in Berlin und geht dort eine Beziehung mit einem Deutschen namens Felix ein. Als sie einmal bei ihm übernachtet, nimmt sie in einem schwachen Moment sein Telefon in die Hand und betrachtet die Nachrichten, die sie ihm zuvor geschrieben hat, aus seiner Perspektive. Das Erlebnis ist ein bisschen unwirklich, sie erkennt sich in ihren eigenen Nachrichten nicht wieder, „verschwunden das Flair, das ich meiner Zeichensetzung gegeben zu haben glaubte“.
LiteraturMein Lover, der radikale Prediger
Lesezeit: 5 Min.

Zwei Romane erzählen, wie der Rechtspopulismus und die neue politische Härte unaufhaltsam auch in die sanfte Welt der hedonistischen Großstadtmilieus einbrechen: Sascha Ehlerts „Palo Santo“ und Marius Goldhorns „Die Prozesse“.
Von Felix Stephan

Literatur:„Grüße aus Little Gayvillage Moscow“
In Leif Randts Roman „Let’s talk about feelings“ gibt es keine aktivere Zeitgenossenschaft als das Shoppen. Es geht um Mode, Ästhetik, Oberflächen und dadurch eben immer auch: ums große Ganze.
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