Sorge um Dirigenten:Mariss Jansons sagt weitere Konzerte ab

Sorge um Dirigenten: Sympathieträger bei den Musikern wie beim Publikum: der 76-jährige Mariss Jansons, hier bei der Generalprobe mit seinen BR-Symphonikern.

Sympathieträger bei den Musikern wie beim Publikum: der 76-jährige Mariss Jansons, hier bei der Generalprobe mit seinen BR-Symphonikern.

(Foto: Astrid Ackermann)

Schon in der vergangenen Woche hatte sich der Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks aus gesundheitlichen Gründen vertreten lassen.

Mariss Jansons, der Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO), musste am Samstagabend seine Teilnahme an einem Konzert in der New Yorker Carnegie Hall absagen. Grund dafür waren gesundheitliche Probleme, wie das BRSO mitteilte.

Beim letzten Tourneeauftritt des Jahres wurde der 76 Jahre alte Lette kurzfristig vom russischen Dirigenten Vasily Petrenko vertreten. Wie das Klassikportal New York Classical Review berichtet, sei Jansons am Freitagabend während des ersten der beiden BRSO-Konzerte in der Carnegie Hall sichtlich erschöpft gewesen und habe seine Arme nur unter Schwierigkeiten auf Höhe der Partitur heben können. Der Beginn der zweiten Konzerthälfte habe sich daraufhin um etwa zwanzig Minuten verzögert.

Schon in der vergangenen Woche hatte sich Jansons, der das BRSO seit 2003 leitet, bei drei Konzerten von seinem britischen Kollegen Daniel Harding vertreten lassen. Im Sommer musste Jansons gemäß ärztlicher Weisung auf die Teilnahme an den Salzburger Festspielen und den BBC Proms verzichten. Er habe von Juni bis August eine "Regenerationspause" eingelegt, so das BRSO. Laut dessen Website soll der Dirigent, der seinen Vertrag erst im vergangenen Jahr bis 2024 verlängert hat, Anfang 2020 wieder auf der internationalen Bühne stehen. Am 17. Januar dirigiert er das SZ-Benefizkonzert des BRSO mit dem Pianisten Igor Levit in München. Danach ist eine kurze Tournee in Spanien vorgesehen.

Jansons' erneuter Krankheitsfall dürfte aber die seit einiger Zeit geführten Diskussionen weiter anfachen. Dabei geht es um die Frage, ob der Dirigent den Strapazen seiner Ämter noch gewachsen ist.

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