7. Oktober 2023:Das Massaker als Triumph

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Eine Frau in Aschkelon, Israel, steht am Morgen des 7. Oktobers vor einem Jahr in einem durch Raketenbeschuss der Hamas beschädigten Zimmer. (Foto: AMIR COHEN/REUTERS)

Der 7. Oktober 2023 war kein Widerstand und auch kein Blutrausch der Hamas, sondern eine imperiale Geste ihres Willens zur Vernichtung der Juden.

Gastbeitrag von Marina Münkler

Im kollektiven Gedächtnis der Israelis wie auch der Juden in aller Welt bildet das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 einen tiefen Einschnitt. Es hat das Versprechen der Sicherheit zerstört, das der Staat Israel seinen Bürgern sowie den Juden in aller Welt seit seiner Gründung – trotz der permanenten Terroranschläge und Kriege – geboten hat: dass sie nie mehr schutzlos Pogromen und Massakern ausgesetzt sein würden, die jüdisches Leben in der Diaspora stets überschattet haben. Genau das war der Zweck des Massakers. Daneben hat es mit der erwartbar harten Reaktion Israels Leid und Tod über die Palästinenser im Gazastreifen gebracht. Und das war sein zweiter Zweck. Damit ist der Hamas gelungen, was sie offenbar von langer Hand geplant, vorbereitet und organisiert hat: den Konflikt auf eine existenzielle Ebene zu tragen, auf der es keinen Kompromiss geben kann, in dem die Vorstellung einer Zweistaatenlösung förmlich hinweggefegt worden ist.

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