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Rekordauktion:Warhols Marilyn wechselt für 195 Millionen Dollar den Besitzer

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Es ist eine Ikone der Pop Art: Bei Christie's in New York ist die blaue "Marilyn" von Andy Warhol zu einem Rekordpreis versteigert worden. Nur ein Gemälde kam bei einer Auktion bisher für mehr Geld unter den Hammer.

Ein von Andy Warhol angefertigtes Porträt der Schauspielerin Marilyn Monroe ist in New York für 195 Millionen Dollar versteigert worden. Damit ist es das teuerste je versteigerten Kunstwerk des 20. Jahrhundert geworden.

Der 1964 entstandene Siebdruck "Shot Sage Blue Marilyn" wurde am Montag zum Auftakt der Frühjahrsauktionen bei Christie's versteigert. Das Auktionshaus bezeichnet das ikonische Pop-Art-Bild als die "moderne Mona Lisa". Die "Shot Sage Blue Marilyn" sei "eines der großartigsten Gemälde aller Zeiten" und "das bedeutendste Bild des 20. Jahrhunderts, das in dieser Generation versteigert wird", hatte Alex Rotter, bei Christie's zuständig für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, im Vorfeld gesagt. "Die Marilyn von Andy Warhol ist der absolute Höhepunkt des amerikanischen Pop und das Versprechen des amerikanischen Traums und beinhaltet Optimismus, Fragilität, Ruhm und Ikonografie gleichzeitig."

Mehr als das Warhol-Bild hat bei einer Auktion bislang nur das ursprünglich fälschlich Leonardo zugeschriebene Gemälde "Salvator Mundi" eingebracht, das 2017 für 450,3 Millionen Dollar versteigert und damit zum teuersten je bei einer Auktion verkauften Kunstwerk geworden war. Auf dem zweiten Platz lag bislang Pablo Picassos "Die Frauen von Algier", das 2015 für 179,4 Millionen Dollar versteigert worden war.

Das Gebot für die auf 200 Millionen Dollar geschätzte "Shot Sage Blue Marilyn" kam vom New Yorker Händler Larry Gagosian, der vermutlich im Auftrag eines Kunden handelte. Das Bild kommt von der Stiftung Thomas und Doris Ammann in Zürich, die alle Einnahmen aus der Versteigerung für wohltätige Zwecke verwenden will. Der Marilyn-Verkauf soll nur der Anfang sein. Etwa zwei Wochen lang wollen Christie's und Sotheby's weitere Rekorde purzeln lassen.

Christie's schwärmt schon im Voraus von seiner "bisher besten Saison". Sotheby's hat dafür unter anderem den zweiten Teil der Sammlung Macklowe im Angebot, deren erster Teil bereits bei den Herbstauktionen im vergangenen Jahr Rekorde beschert hatte - mit Werken von Gerhard Richter, Mark Rothko, Sigmar Polke, Willem de Kooning und anderen.

Daneben verspricht sich Sotheby's viel von Picassos "Femme nue couchée" aus dem Jahr 1932, das mehr als 60 Millionen Dollar einbringen könnte, und von einem Venedig-Bild des französischen Malers Claude Monet, das auf um die 50 Millionen Dollar geschätzt wird.

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