Rilke wollte nicht vertont werden. Da kam ein Wiener Komponist namens Viktor Junk daher, der sogar zugleich ein gelehrter Literaturwissenschaftler war, und fummelte an Rilkes heiliger Dichtung herum, in diesem Fall an dem Gedicht "Du, der ichs nicht sage, dass ich bei Nacht weinend liege" aus seinen "Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", und machte einfach Noten zum Singen daraus!
"Singen!" Ausstellung in Marbach:Karaoke mit Orpheus
Evergreen: Die "Lorelei" von Friedrich Silcher nach dem Gedicht von Heinrich Heine, in der Handschrift des Komponisten (1853, gedruckt erschien das Lied erstmals 1838; Ausschnitt).
(Foto: DLA Marbach)Das Deutsche Literaturarchiv besitzt Tausende Notenhandschriften - darunter jetzt auch das Original der "Loreley". Zu sehen in einer ungewöhnlichen Ausstellung.
Von Johan Schloemann
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