Der Zuschauer im Nürnberger Opernhaus schaut irritierenderweise sehr häufig nicht nach vorn auf die Bühne sondern nach hinten in Richtung Balkon. In der Mitte hängt dort unter dem Balkon ein großer Bildschirm, auf dem Joana Mallwitz bei der Arbeit zu sehen ist. Dirigentin Joanna Mallwitz ist Mitte dreißig, Generalmusikdirektorin des Staatstheaters in Nürnberg. Sie gehört einer Generation an, in der Frauen in diesem jahrhundertelang vom Patriarchat für sich reklamierten Beruf erstmals halbwegs gleichberechtigt neben den Männern stehen. Mirga Gražinytė-Tyla (Birmingham) und Oksana Lyniv (Graz) sind zwei weitere Namen die für diese überfällige Emanzipation stehen. Joana Mallwitz aber wird derzeit besonders bejubelt. Der Grund dafür ist jetzt in Nürnberg zu erleben, wo sie Giuseppe Verdis französische Erstfassung des "Don Carlos" zur Spielzeiteröffnung dirigiert.
Dirigentin Joana Mallwitz:Wie von Zauberhand
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Warum wird die Dirigentin Joana Mallwitz so gefeiert? Weil sie es schafft, große Geschichten aus der Musik herauszuarbeiten, wie bei Verdis "Don Carlos" in Nürnberg.
Von Reinhard J. Brembeck

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