Malerei:Das Widerspiel von Licht und Schatten

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Joaquín Sorolla ist in Spanien längst ein Malerstar - jetzt wird er auch im Ausland entdeckt. München widmet ihm erstmals eine Einzelausstellung.

Von Gottfried Knapp

Er ist in seinem Heimatland Spanien so bekannt und beliebt wie kaum ein anderer Künstler: der Maler Joaquín Sorolla (1863 - 1923). Als das Museo del Prado in Madrid 2009 eine Retrospektive mit seinen Werken einrichtete, wurde sie von mehr Menschen besucht als zuvor die weltweit beachteten monumentalen Schauen des Museums zu den Großmeistern Velázquez oder Goya. Doch in Deutschland ist dieses Genie des spontanen Ding-Erfassens noch immer so gänzlich unbekannt, dass eine Erstbegegnung mit seinem prall sinnlichen Werk für Freunde malerischer Feinheiten wie ein erleuchtender Schock sein muss. Keiner der heute weltweit geschätzten französischen oder skandinavischen Zeitgenossen Sorollas hat in den Jahren um 1900 bei den großen internationalen Malerei-Wettbewerben auch nur ähnlich viele bedeutende Preise eingeheimst wie "Spaniens Meister des Lichts". Dass die damaligen Kunst-Juroren nicht gefällige Salonkunst, sondern Meisterwerke der impressionistisch aufgerauten europäischen Plein-air-Malerei ausgezeichnet haben, ist in der überwältigend reichen Sorolla-Schau der Hypo-Kunsthalle in München höchst eindrucksvoll zu erleben.

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