Maler Heinrich Zille:Am Lido der Armen

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Heinrich Zilles „Berliner Strandleben“ aus dem Jahr 1912. (Foto: AKG/PA)

Heinrich Zille hat mit "Berliner Strandleben" den Wannsee verewigt. Seit 1907 packt "janz Berlin" dafür die Badehose ein. Das "Milljöh" ist verschwunden, das Bad eine Integrationsmaschine.

Von Jens Bisky

Tief im Westen, wo die Gleise durch den Wald führen: "Digga, das wird voll", sagt der Fünfzehnjährige - weißes T-Shirt, graue Bermudas, rote Sneaker - zu seinem Kumpel in der S-Bahn: "Jeder wird am See chillen." Doch sein Versuch, den Freund im grauen T-Shirt an eine andere Badestelle zu locken, läuft ins Leere. Denn erstens sind dort "überall die Scheißsteine" und, "Digga", - er schaut, als plaudere er ein Geheimnis aus - "viele müssen arbeiten". Es muss darum also nicht so schlimm werden. Und drittens ist es "unbewuchert" da, wo sie hinwollen.

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