Mainz (dpa/lrs) - Der im Januar auf einer Autobahn bei Mainz überfahrene Wolf soll im Naturhistorischen Museum der Stadt ausgestellt werden. „So können wir alle mehr über den Wolf lernen, der wieder stärker in unseren Lebensraum zurückkehrt“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). Es passe sehr gut zur regionalen Ausrichtung des Museums, dass es auch einen Mainzer Wolf in der wissenschaftlichen Sammlung geben werde. Die großen und kleinen Besucherinnen und Besucher könnten ihn dann aus nächster Nähe betrachten.
Der am 16. Januar tot aufgefundene Wolf kam nach Untersuchungen am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin aus den italienischen Alpen. Das etwa zweijährige Jungtier war vermutlich auf der Suche nach einem neuen Revier. Der Direktor des Naturhistorischen Museums Mainz, Bernd Herkner, sagte: „Der Mainzer Wolf musste aus dem Familienverband raus und sich ein Gebiet suchen, in dem er eine neue Familie gründen könnte. Das Rhein-Main-Gebiet wurde für ihn zur Sackgasse.“ Die voraussichtlich bis Ende des Jahres dauernde Anfertigung des Präparats verfolge auch das Ziel, falsche Vorstellungen über den Wolf zu revidieren.
„Wissen über Natur und ihre Bewohner ist immens wichtig“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). „Für den Wolf gilt dies ganz besonders.“ Da die Debatte über den Wolf oft sehr emotional geführt werde, könnten anschauliche Informationen in einem Museum dazu beitragen, objektives Wissen über das Leben und Verhalten von Wölfen zu vermitteln. Das Umweltministerium setze sich unter anderem mit der Förderung von Schutzmaßnahmen für Nutztiere dafür ein, dass Mensch und Wolf friedlich zusammenleben könnten.