Mafia:Der Pate als Poet

Italy, Naples: Camorra boss Raffaele Cutolo

Der Camorra-Boss Raffaele Cutolo - hier eine Aufnahme aus dem Oktober 1982 - dichtet heute hinter Gittern. Es gibt Zeitungen, die seine Verse drucken.

(Foto: ROPI)

Mafiosi geben sich gerne als Schöngeister, einige dichten sogar. Selbst gestrickte Gründungsgeschichten helfen, Mord und Gemetzel zu verdrängen. Oder zu rechtfertigen.

Von Ulrich van Loyen

Kurz vor Weihnachten kam es zu einer der bislang größten Verhaftungswellen in den Reihen der italienischen Mafia. Von der nationalen Presse weitgehend unbeachtet, wurden mehr als 300 Mitglieder und Zuträger der 'Ndrangheta festgenommen. Am gleichen Tag erschien in der New York Review of Books ein Artikel von Roberto Saviano, dem Autor des Investigativromans "Gomorrha" aus dem Jahr 2006. Saviano steht seit 14 Jahren unter Polizeischutz - seit er einen Clanchef öffentlich beschimpfte. Nun hat er wieder einmal ein erstaunliches Gespür für den richtigen Zeitpunkt bewiesen, sich über organisierte Kriminalität zu äußern.

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