Im Deutschlandfunk sind neulich im selben Atemzug zwei Neuigkeiten vermeldet worden, die womöglich miteinander zu tun haben. Zum einen, hieß es, lesen junge Männer sehr viel weniger Literatur als junge Frauen. Und zum anderen wählen junge Männer gehäuft AfD, junge Frauen hingegen die Linke. Der Sender rief die deutschen Verlage, Lektoren, Agenten deshalb auf, umgehend „Angebote zu schaffen“, also Romane herzustellen, die sich um die maskulinen Motivkomplexe Zukunftsangst, Partnerwahl und Militarisierung drehen. Andernfalls drohe Deutschland eine ganze Generation von Männern, die von Podcastern und Influencern in die mütterlich geöffneten Arme der AfD getrieben werden.
DebatteMännerbücher gegen rechts? Bloß nicht
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Können Jungs mit Literatur gegen den Frauenhass und rechtspopulistische Narrative im Netz immunisiert werden? Vorsicht, bei solchen Versuchen kann viel kaputtgehen.
Von Felix Stephan

„Adolescence“ und Großbritannien:Das sind ja wir
Selten hat eine Serie eine Nation so aufgewühlt wie „Adolescence“ das Vereinigte Königreich. Kein Wunder, denn das Netflix-Drama fasst in Bilder, was man bislang eher in Studien nachlesen konnte: Die schrecklichen Dynamiken, die Smartphone und Netz bei Jugendlichen auslösen können.
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