Shakespeares "Macbeth":Verflucht noch mal

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"Ich bin einmal so tief in Blut gestiegen,/ dass, wollt ich nun im Waten stillstehn,/ Rückkehr so schwierig wär,/ als durchzugehn": Christian Friedel als Macbeth in seiner Inszenierung am Staatsschauspiel Dresden. (Foto: Sebastian Hoppe)

"Macbeth" ist Shakespeares düsterstes Drama und im Moment wieder hochaktuell. Aber da gibt es auch noch diesen alten Aberglauben. Bringt das Stück im Theater Unglück?

Von Christine Dössel

Selten ist "Macbeth", Shakespeares kürzestes und düsterstes Stück, so personenreich und bombastisch zu sehen wie jetzt am Staatsschauspiel Dresden. Es sei denn in der Oper, wo der Stoff ja ebenfalls vorkommt, vertont von Giuseppe Verdi, der Shakespeares drei Hexen in Chorstärke aufsingen lässt. Ohnehin erinnert die Dresdner Inszenierung an eine Oper, wenn auch im Fach Rock & Multimedia. Der vielfach begabte Schauspieler Christian Friedel, hier als lichtduschender Hauptdarsteller, Regisseur, Komponist und Sänger in Personalunion am Werk, macht unter Mitwirkung seiner Band Woods of Birnam und einer zwanzigköpfigen Tänzerschar aus Shakespeares blutiger Tragödie ein Grusical mit Wumms. Ein musikalisch grundiertes Horrormärchen mit ästhetischen Anleihen bei Robert Wilson, bei dem optisch-atmosphärisch richtig viel geboten wird. Video-, licht- und soundtechnisch ist das so eindrucksvoll, dass es mit den Bühnenshows großer Popstars locker mithalten kann - und am Ende Jubel auslöst.

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