Es geschieht nicht oft, dass ein Shakespeare-Monolog in deutscher Übersetzung einem über den Rücken jagt, weil die Tiefe des Originals so kraftvoll hindurchschimmert. Doch so ein Moment ist es, als Werner Wölbern gegen Ende eines ebenso packenden wie kompakten Abends Macbeths "Morgen und morgen und morgen"-Rede ins Recklinghäuser Festspielhaus spricht. Hier ist ein Mann, der von Beginn an nicht ganz bei sich war, der seinen eigenen Ehrgeiz wie eine psychische Krankheit erlebt hat und nun auf die Gelegenheit wartet aufzugeben, zu schlafen, wie Duncan, der König, den er selbst ermordet hat und den er jetzt beneidet.
Ruhrfestspiele:Finstere Welt
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Werner Wölbern brilliert als Titelfigur in Shakespeares "Macbeth" bei den Ruhrfestspielen.
Von Alexander Menden
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