Posthume Alben von Menschen, die unter tragischen Umständen starben, kann man ja eigentlich nicht hören, ohne jede dritte Zeile als prophetische Todes-Referenz zu lesen. "Circles", das nun veröffentlichte Werk des mit 26 an einer Mischung aus Drogen, Schmerzmitteln und Alkohol verstorbenen Mac Miller, eröffnet direkt mit den Worten: "Well this is what it look like, right before you fall". Durch fast alle Nummern zieht sich das Gewicht der Probleme eines Menschen, der viel mit sich herumträgt, wenig Tageslicht zu Gesicht bekommt und zwar ständig high ist, aber dabei eben nicht durch die Wolken schwebt, sondern nur an die viel zu niedrige Zimmerdecke stößt ("Good News"). Allerdings machte Mac Miller eben keinen depressiven Emo-Core, sondern eine Musik, die zum Ende seines Lebens gerade die optimale Balance aus klassisch geschultem Rap-Synkopieren und einem Gesangsstil mit dem richtigen Grad an sediertem Blues-Slackertum gefunden hatte. Diese Formel trifft hier auf das professionell verstolperte Fundament sehr, sehr guter Studioinstrumentalisten - und führt damit zu einer Pop-Platte, die selbst eine Jack-Johnson-artige Nummer ("Surf") noch überaus intelligent klingen lassen kann. Und deren Protagonist sich zwar gerade noch in seiner Trauer vergräbt, aber eigentlich gerade bereit war, wieder ans Licht zu treten. Mehr als schade, dass es dazu nicht mehr gekommen ist.