Antisemitismus-Vorwürfe gegen Hans-Georg Maaßen:Der Steve Bannon von Thüringen

Hans-Georg Maaßen

"Ein Kind kleiner Leute" nennt er sich gerne selbst. Doch es gibt nicht nur einen Maaßen, es gibt viele.

(Foto: Michael Reichel/dpa)

Armin Laschet hat Hans-Georg Maaßen in Schutz genommen. Vielleicht sollte der CDU-Chef einen Aufsatz seines Bundestagskandidaten noch einmal genauer ansehen.

Von Jörg Häntzschel

Hans-Georg Maaßen scheint auf dem Weg zur Mitte zu sein, jedenfalls wenn man die Haltung der Parteispitze zu ihm betrachtet: Vor drei Jahren wollte Annegret Kramp-Karrenbauer ihn noch aus der CDU ausschließen. Sie sehe bei Maaßen "keine Haltung", sagte die damalige Parteivorsitzende, "die ihn mit der CDU noch wirklich verbindet". Als die CDU in Südthüringen Maaßen vor drei Wochen zum Bundestagskandidaten nominierte, sprach Marco Wanderwitz, CDU-Mitglied und Ost-Beauftragter, immerhin noch von "Irrsinn" und sagte, er würde ihm seine Stimme nicht geben. Dann, vor zehn Tagen, musste sich der neue CDU-Chef Armin Laschet zu Maaßen verhalten: Luisa Neubauer warf dem Ex-Verfassungsschutzchef bei "Anne Will" vor, er würde rassistische und antisemitische Inhalte verbreiten. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, widersprach zumindest letzterem - Laschet ebenfalls. In der Sendung und später nochmals bei Pro Sieben hielt er seine Hand über Maaßen. Nein, er "habe ihn bisher nicht als Antisemiten wahrgenommen", sagte Armin Laschet.

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