Eine Art von verlegenem Stolz fällt mir ein, wenn ich an meine Aufnahme in den Suhrkamp-Verlag denke, vor 25 Jahren. Ich erlaube mir, mich an zwei winzige Geschichten zu erinnern, die hoffentlich auch etwas über Siegfried Unseld erzählen. Einmal, auf dem Buchmesse-Empfang der FAZ bei Frank Schirrmacher im Herbst 2000, hat Siegfried Unseld versucht, zwei seiner neuen jungen Autoren, nämlich Andreas Maier und mich, bei dem Kritiker Marcel Reich-Ranicki bekannt zu machen, und zwar mit Mitteln der Komödie, das heißt, Siegfried Unseld hat versucht, einen Scherz zu landen, mit unserer Hilfe, in unserem Sinne – auf unsere Kosten, wäre schon zu viel gesagt.
Lutz Seiler über Siegfried Unseld:„Was arbeiten Sie?“
Lesezeit: 4 Min.
Wenn man als junger Autor in seinem Verlag dem großen Siegfried Unseld begegnete, fiel einem zuerst der Arm auf: der Arm eines Lenkers und Dirigenten. Eine Rede zum 100. Geburtstags des Verlegers.
Gastbeitrag von Lutz Seiler
Suhrkamp-Verlag:Wer spielt heute diese Rolle?
Nicht alles, was aus internen Chroniken zum legendären Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld hervorgeht, ist spektakulär. Aber sie zeigen: Nur so einer konnte die ganze Republik verändern.
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