Lutz Seiler über Siegfried Unseld:„Was arbeiten Sie?“

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Der Schriftsteller Lutz Seiler 2019 beim Kritikerempfang nach seiner Lesung im Haus des ehemaligen Suhrkamp-Verlegers Siegfried Unseld. (Foto: Regina Schmeken)

Wenn man als junger Autor in seinem Verlag dem großen Siegfried Unseld begegnete, fiel einem zuerst der Arm auf: der Arm eines Lenkers und Dirigenten. Eine Rede zum 100. Geburtstags des Verlegers.

Gastbeitrag von Lutz Seiler

Eine Art von verlegenem Stolz fällt mir ein, wenn ich an meine Aufnahme in den Suhrkamp-Verlag denke, vor 25 Jahren. Ich erlaube mir, mich an zwei winzige Geschichten zu erinnern, die hoffentlich auch etwas über Siegfried Unseld erzählen. Einmal, auf dem Buchmesse-Empfang der FAZ bei Frank Schirrmacher im Herbst 2000, hat Siegfried Unseld versucht, zwei seiner neuen jungen Autoren, nämlich Andreas Maier und mich, bei dem Kritiker Marcel Reich-Ranicki bekannt zu machen, und zwar mit Mitteln der Komödie, das heißt, Siegfried Unseld hat versucht, einen Scherz zu landen, mit unserer Hilfe, in unserem Sinne – auf unsere Kosten, wäre schon zu viel gesagt.

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