Es muss ein Buch über Mode sein, so viel steht fest. Auf dem Cover prangt unter den verschlungenen Titel-Lettern ("Look") eine offene Knopflochleiste, drinnen Nahaufnahmen von Säumen, Nähten, Kragen, Falten. Auf der Rückseite das wohlwollende Zitat einer anderen Autorin, die auch mal ein Buch über Mode geschrieben hat. Über Mode hat man viele Bücher gelesen, die meisten sind einander ähnlich. Sie erzählen entweder die unerhörte Geschichte eines berühmten Designers, eines glanzvollen Couturehauses oder sie nehmen sich Phänomene der Mode kapitelweise vor. Dieses Buch aber beginnt so: "Am 4. Januar 2016 treffe ich in der Schule ein, in der ich wohnen und arbeiten werde. Ich schreibe in mein Tagebuch: Über die anderen hier kann ich nicht sagen, dass sie so oder so sind. Ich selbst trage Schwarz, Marineblau und Pflaumenblau, meine Haut ist trocken." Das ist eine Überraschung und außerdem sonderbar. Also toll.
Luka Holmegaard: "Look":Flirrend jung
Luka Holmegaards radikal subjektiver Essay "Look" über die fantastischen Möglichkeiten und die realen Grenzen von Mode.
Von Tanja Rest
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