Süddeutsche Zeitung

Literatur:Werner Söllner gestorben

Der Lyriker und frühere Leiter des Hessischen Literaturforums Werner Söllner erlag am 19. Juli einer kurzen schweren Krankheit. Söllner wurde 1951 in Rumänien geboren. Sein Studium der Germanistik und Anglistik schloss er mit einer Arbeit über Paul Celan ab, der seine Gedichte deutlich beeinflusste. Während der Studienzeit wurde er mehrmals von der Securitate befragt und lieferte dem Geheimdienst unter anderem Übersetzungen und Interpretationen von Texten anderer Dichter. Nachdem er sich bei einer Tagung 2009 zu dieser Tätigkeit bekannt hatte, trat er vom Amt des Leiters des Hessischen Literaturforums zurück, das er ab 2002 innegehabt hatte. 1982 war Söllner in die Bundesrepublik gekommen. Dort wurde er, der bereits vorher Werke in rumänischen Verlagen publiziert hatte, vor allem mit den Gedichtbänden "Kopfland, Passagen" (1988) und "Der Schlaf des Trommlers" (1992) bekannt. Danach kam eine lange Pause in seinem Werk, während der er Poetikvorlesungen hielt und Gastdozenturen wahrnahm. 2015 erschien sein letztes Buch "Knochenmusik".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4535118
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 23.07.2019 / SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.