Literatur:Spielmann und Reisender

Literatur: "Bloß im Kammerl zu sitzen und zu schreiben, das ist nichts für mich." Trotzdem hat es Oliver Pötzsch geschafft, in den vergangenen zehn Jahren 17 Bücher, vorzugsweise historische Romane zu schreiben.

"Bloß im Kammerl zu sitzen und zu schreiben, das ist nichts für mich." Trotzdem hat es Oliver Pötzsch geschafft, in den vergangenen zehn Jahren 17 Bücher, vorzugsweise historische Romane zu schreiben.

(Foto: Gerald von Foris)

Oliver Pötzsch hat einen 784 Seiten langen Roman über Dr. Faust aus Knittlingen geschrieben

Von Sabine Reithmaier

Manchmal kann ein Streik hilfreich sein. Auch wenn es Oliver Pötzsch erst überhaupt nicht freute, als er 2015 wegen der protestierenden Lokführer mitten in Baden-Württemberg hängen blieb. Genauer gesagt in Bretten, jener Stadt, in der 1497 Philipp Melanchthon geboren worden war. Aber der engste Mitarbeiter Martin Luthers löste in Pötzsch, Autor zahlreicher historischer Romane, keinen schöpferischen Impuls aus. Ganz im Gegensatz zum Namen des Mannes, auf den er herumradelnd - irgendwie musste er den Streiktag rumbringen - im fünf Kilometer entfernten Knittlingen stieß. Plötzlich stand er vor einer Plakette mit der Inschrift: Geburtshaus von Dr. Johannes Faust. "Und ich hatte immer gedacht, Faust wäre nur eine Sagengestalt." Pötzsch besuchte das Faust-Museum nebenan und wusste von der Sekunde an: "Ich schreibe einen Roman über ihn."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: