Literatur - München:Schau über Thomas Mann und die Demokratie

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München (dpa/lby) - Der Wert der Demokratie ist Thema einer Ausstellung über den Schriftsteller Thomas Mann im Literaturhaus in München. "Democracy will win" - die Demokratie wird gewinnen - ist das Motto der Schau, die von Donnerstag bis zum 4. Oktober zu sehen ist.

"Es ist ein schreckliches Schauspiel, wenn das Irrationale populär wird", zitieren die Veranstalter aus einer Rede des Literaten (1875-1955) aus dem Jahr 1943. Diese Worte seien von inspirierender Aktualität, erklärten die Organisatoren am Donnerstag. "Denn heute erleben wir, dass die Grundwerte der Demokratie wieder in Frage gestellt werden, dass Populismus und Nationalismus unsere demokratische Gesellschaft massiv unter Druck setzen."

Die Ausstellung stellt Manns Haus in Los Angeles in den Mittelpunkt, wo er nach der Flucht vor den Nazis mehrere Jahre lang im Exil lebte und Intellektuelle, Künstler und Wissenschaftler empfing. Das Literaturhaus hat unter anderem Manns Studierzimmer nachgebaut. Fotos, Texte und Exponate sollen die Biografie des 1875 geborenen Autors verdeutlichen, der eine der wichtigsten Stimmen im Kampf gegen die Nationalsozialisten und für die Demokratie war. In einem zweiten, multimedialen Teil setzt sich die Schau mit dem Schicksal der Demokratie bis heute auseinander.

Dabei kommen auch prominente Stimmen zu Wort, etwa Greta Thunberg, Barack Obama oder Edward Snowden. Von US-Präsident Donald Trump gibt es den Ausspruch aus dem Jahr 2017: "Von diesem Tag an wird eine neue Vision unser Land regieren. Von diesem Tag an wird es nur noch "America first" heißen." Dabei stellte Thomas Mann bereits 1941 in einem Interview fest: "Not "America First", but "Democracy First" and "Human Dignity First" is the slogan which will really lead America to first place in the world." Also: "Nicht "Amerika zuerst", sondern "Demokratie zuerst" und "Menschenwürde zuerst" ist der Slogan, der Amerika wirklich an den ersten Platz in der Welt führen wird."

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