Literatur - München:Das Ehepaar Habekost schreibt zusammen Krimis

Bad Dürkheim
Christian und Britta Habekost sitzen vor ihrem Laptop. Foto: Lena Geib/Habekost/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Bad Dürkheim (dpa/lrs) - Schreiben ist eine einsame Tätigkeit, heißt es - nicht aber im Süden von Rheinland-Pfalz: Dort schreiben Mundart-Comedian Christian "Chako" Habekost und Ehefrau Britta den Krimiserienroman "Elwenfels" seit Jahren zusammen. Geht das wirklich problemlos? Was passiert, wenn man sich über Handlung und Charaktere uneins ist? Zudem sind Schreibstile meist doch sehr unterschiedlich?

"Wir wissen glücklicherweise, was der andere besser kann", sagt Christian Habekost. "Britta erzählt gerne große, spannende Geschichten, sie hat den geübten Blick für das Ganze." Seine Frau ergänzt: "Christian wiederum setzt die Pointen, holt den versteckten Witz heraus und bringt die dialektale Würze ins Geschehen." Und Britta Habekost betont: "Die Story ist der Boss - nicht die Autoren."

Drei Bände sind über den Privatdetektiv Carlos Herb schon erschienen, der im fiktiven Pfälzer Weindorf Elwenfels ermittelt. Fans der Serie schätzen den trockenen Humor, gepaart mit kriminalistischem Gespür. Geschichten zwischen Reben und Tod, sozusagen. Nun werden die bisherigen Bände ab September neu aufgelegt. Der vierte Teil soll im Mai 2021 erscheinen (Piper Verlag, München).

Und wie geht das nun: zusammen schreiben? "Indem man zuerst - gerne auch in einer kreativ beseelten Weinlaune - eine gemeinsame Vision entwickelt, sich Geschichten erzählt, sich dann auf einen Plot einigt und dann jeder das einbringt, was er oder sie am besten kann", sagt Christian Habekost. Das Wichtigste sei, dass die Liebe zu dem Projekt größer sei als die jeweiligen Egos. Natürlich werde auch diskutiert. "Aber letztendlich merken wir dann, wer die bessere Idee hat."

Das Ende entwickle sich aus der Story heraus. Meist lasse man sich von der Handlung treiben und lande dann auf einer möglichen "Erzähl-Insel", wo der Schluss stattfinden könnte, schildert das Duo. "Eigentlich schreibt der Verlauf der Geschichte das Ende vor - und nicht unbedingt der Autor", meint Christian Habekost.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: