Literatur - München:Autor Jan Weiler: Geschlechterverhältnis immer komplizierter

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München (dpa) - Viele Männer jenseits der 40 sind nach Ansicht des Bestseller-Autors Jan Weiler von neuen Machtverhältnissen zwischen den Geschlechtern überfordert. "Es geht um dieses wahnsinnig schwierige Verhältnis zwischen Männern und Frauen, das immer komplizierter wird. Diese Frage ist im Alltag für viele Männer - jedenfalls im städtischen Raum - eine große Überforderung", sagte der 51-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. Es habe sich viel geändert, "und es ist für Leute, die in den 40ern oder in den 50ern sind, ganz schwierig".

In seinem neuen Buch "Kühn hat Hunger", das gerade auf den Markt gekommen ist, hadert Kommissar Martin Kühn mit der eigenen Männlichkeit, hat Angst, in #MeToo-Zeiten etwas falsch zu machen und weiß nicht, wie er für seine Ehefrau wieder attraktiv werden kann. Darum greift er zum Macho-Männerratgeber.

Es sei ein feministisches Buch, sagte Weiler. Er beobachte nach der #MeToo-Debatte eine gewisse Gegenreaktion: "Was ich merke, ist, dass es ein Backlash gibt zur Bewegung und auch zum Neo-Feminismus. Es gibt einfach Männer, die sich davon beleidigt, angegriffen, unterworfen, gedemütigt fühlen und die natürlich dann nicht adäquat darauf reagieren können", sagte er der dpa. "Es gibt regelrechte Frauenhasser. Und die werden auch noch ständig von außen bestätigt. Schauen Sie sich nur Donald Trump an. Der Mann ist über 70 und schafft es nicht, respektvoll über Frauen zu reden."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: