Süddeutsche Zeitung

Literatur: Mario Vargas Llosa:Wer druckt mich?

Heimatloser Literaturnobelpreisträger: Der Rowohlt Verlag sagt Mario Vargas Llosa für sein neuestes Buch ab. Nun steht der Peruaner ohne Verlag da.

Thomas Steinfeld

Der jüngste Buch des Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa, ein Roman mit dem Titel Der Traum des Kelten, wird nicht, wie im vorigen Herbst angekündigt, im Rowohlt Verlag erscheinen.

Der entsprechende Wechsel des Schriftstellers zum Hamburger Verlag hatte im Umkreis der Buchmesse und der Entscheidung der schwedischen Akademie einiges Aufsehen erregt, weil die Bücher Vargas Llosas in den vergangenen Jahrzehnten bei Suhrkamp erschienen waren, und Suhrkamp ihn zu seinen Stammautoren zählte.

So groß war die Aufregung, dass Vargas Llosa im November gar einen Brief an Ulla Berkéwicz-Unseld, seine ehemalige Verlegerin schrieb, in dem er seine Treue zu Suhrkamp bekannte und den Wechsel zu einer Entscheidung seiner Agentin Carmen Balcells erklärte. Danach, so Alexander Fest, der Verleger von Rowohlt, gestalteten sich die Verbindungen seines Hauses zu Vargas Llosa eher zäh, worauf sich Rowohlt entschloss, den Roman nicht zu veröffentlichen.

Man wird nicht zu viel vermuten, wenn man annimmt, dass das neue Interesse an diesem Schriftsteller mit dem Nobelpreis zusammenhängt, der den Autor spät in seiner Karriere ereilte. Das neue Buch wird jetzt woanders erscheinen. Bei Suhrkamp?

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1061649
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 18.02.2011
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.