Literatur - Leipzig:Leipziger Reclam-Museum zählt im ersten Jahr 1500 Besucher

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Leipzig (dpa/sn) - Ein Jahr nach der Eröffnung des Reclam-Museums in Leipzig zieht der Trägerverein eine positive Bilanz. Etwa 1500 Menschen hätten die Universal-Bibliothek bislang besucht, teilte Hans-Jochen Marquardt, Vorsitzender des Vereins Literarisches Museum, auf Anfrage mit. Sogar aus den USA, Australien, dem Iran und Vietnam seien Liebhaber der gedruckten Reclam-Hefte ins Museum nach Leipzig gekommen. Dafür, dass die Schau an nur zwei Wochentagen für je drei Stunden geöffnet hat, sei der Trägerverein sehr zufrieden mit dem Andrang.

Zu sehen sind im Museum mehr als 10 000 Hefte der Leipziger und Stuttgarter Produktion. Der Reclam-Verlag wurde 1828 in Leipzig von Anton Philipp Reclam gegründet. Der westdeutsche Zweig entstand 1947 in Stuttgart. Im März 2006 wurde das frühere Stammhaus in Leipzig geschlossen.

Ausgestellt werden in der Schau auch das älteste gedruckte Heft der Universal-Bibliothek sowie ein Bücherautomat, eine Dauerleihgabe des Reclam Verlags. Der Automat ist ein Nachbau eines Reclam-Bücherautomaten: Solche Geräte wurden vor allem in den Jahren 1912 bis 1917 in Bahnhöfen und Krankenhäusern aufgestellt. Die Käufer konnten zwischen zwölf Buchtiteln wählen.

Bis auf den Buchautomaten gehörten sämtliche Exponate ihm, erklärte Marquardt, der seit mehr als 50 Jahren Hefte aus der Bibliothek sammelt. Der Grund seines Jäger- und Sammlertums in Sachen Reclam sei das verlegerische Konzept, das ihn nach wie vor fasziniere, so Marquardt. Damit sollten allen Bevölkerungsschichten die wichtigsten Werke der Literatur sowie Gesetzestexte und Sachbücher für wenig Geld angeboten werden. Die berühmte Universal-Bibliothek sei die älteste noch existierende deutschsprachige Buchreihe.

Der Museumsverein will in den kommenden Monaten noch mehr Menschen ansprechen und für die Universal-Bibliothek begeistern. Für die Buchmesse und die Museumsnacht liefen im Museum bereits die Planungen für Veranstaltungen, so Marquardt.

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