Wien (dpa) - Der österreichische Schriftsteller Peter Handke (71) hält nichts vom Literaturnobelpreis.
Dieser bringe lediglich einen Moment der Aufmerksamkeit, der Literatur helfe er mit seiner „falschen Kanonisierung“ jedoch nicht, sagte Handke im Interview der Nachrichtenagentur APA. „Den Nobelpreis sollte man endlich abschaffen.“
Vor der diesjährigen Verleihung des Preises war Handke (Die Angst des Tormanns beim Elfmeter) von den Buchmachern selbst als einer der Favoriten gehandelt worden. „Natürlich beschäftigt es einen, belästigt es einen, weil man darüber nachdenkt. Das ist so unwürdig, und zugleich ist man halt zeitweise so unwürdig“, sagte er.
Handke, der 1942 in einem kleinen Ort im Bundesland Kärnten geboren wurde, gilt als einer der Entdecker des diesjährigen Nobelpreisträgers Patrick Modiano für den deutschen Sprachraum. Er übersetzte etwa dessen Romane „Die kleine Bijou“ und „Eine Jugend“. „Modiano ist ein wirklich beachtlicher Autor mit einem einmaligen Werk“, sagte Handke.