Auf einem dieser Balkone muss die Sängerin gestanden haben. Die farbigen Brüstungen, die kleine Grünanlage vor dem Haus - man kennt die Gegend schon aus Monika Marons neuem Roman -, hier haben sich die Anwohner der sonst so stillen Charlottenburger Straße versammelt, um gegen das Geheule der durchgeknallten Frau anzubrüllen, die Tag und Nacht ihre Arien in die Nachbarschaft sendet und sogar ein kleines Mädchen so wüst beschimpft, dass die Mutter es tröstend in den Arm nehmen muss. Es ist etwas in die Straße, ins Land, in die Köpfe eingezogen, etwas, das die alte Ordnung zerhauen hat.
Literatur:Eine Zumutung
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"Ich hetze gegen niemanden", sagt Monika Maron, "auch nicht gegen Muslime. Ich sage nur, der Islam ist so, wie er ist.
(Foto: Gerhard Leber/imago/Gerhard Leber)Der Schriftstellerin Monika Maron wird spätestens seit ihrem neuen Roman vorgeworfen, fremdenfeindlich und reaktionär zu sein. Besuch bei einer politisch auffälligen Autorin.
Von Hilmar Klute
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