Literatur - Dresden:Sachsen und Russland ehren Dostojewski

Deutschland
Eine Frau legt Blumen am Denkmal Fjodor Dostojewski in Dresden nieder. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - Blumen für den Dichter Fjodor Dostojewski und ein Bekenntnis für gute Beziehungen: Sachsen und Russland haben am Donnerstag zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Fjodor Dostojewski (1821-1881) die Notwendigkeit einer guten deutsch-russischen Zusammenarbeit betont. Gemeinsam mit dem russischen Botschafter Sergej Netschajew legte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Denkmal für den russischen Autoren in Dresden Blumen nieder.

Kretschmer: "Es gibt Unterschiede, es gibt auch unterschiedliche Interessen, es gibt auch große Gegensätze. Das Wichtige ist, dass wir miteinander im Gespräch bleiben und versuchen, immer wieder auch gemeinsame Projekte zu initiieren." Zugleich warnte er die mögliche Ampel-Koalition vor "Spielchen" bei der Gaspipeline Nordstream 2. "Das ist ein wichtiges strategisches Investment für die Bundesrepublik Deutschland." Es habe auch früher im sowjetisch- deutschen Verhältnis schwerste Krisen gegeben. Trotzdem habe Russland Deutschland zuverlässig mit Gas und Öl beliefert."

Nach den Worten von Netschajew hat Russland mit Deutschland eine riesige, positive Agenda. Das sei einmalig für die bilateralen Verhältnisse in Europa. Es gebe viele Projekte und Felder, wo man in den Nachkriegsjahrzehnten gemeinsame Anknüpfungspunkte gefunden habe. Das dürfe man auf keinen Fall verspielen. Es gehe darum, wieder Vertrauen aufzubauen und pragmatisch, konstruktiv zusammenarbeiten. Dostojewski habe in Dresden seine "Dämonen" geschrieben. Man werde dieses Buch weiter genießen, "aber die bösen Dämonen aus dem deutsch-russischen Verhältnis vertreiben".

Dostojewski - Autor berühmter Romane wie "Schuld und Sühne", "Die Brüder Karamasow" und "Der Idiot" - hatte reichlich zwei Jahre in Dresden gelebt. 2006 weihten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der russische Präsident Wladimir Putin in Dresden ein Dostojewski-Denkmal ein.

© dpa-infocom, dpa:211111-99-958929/2

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