Ein sogenannter russischer "General", der eigentlich Alexander Orlow heißt, möchte ein Verbrechen sühnen, das er mit drei Kameraden während des ersten Tschetschenienkriegs 1995 begangen hat. Er lernte im tschetschenischen Kaukasus Nura kennen, ein Mädchen aus dem Dorf, das ihm Hühner verkauft. Der Handel fliegt auf, Nura wird gefoltert, vergewaltigt. Am Ende ist sie tot. Orlow möchte sich mit dieser Schuld nicht abfinden, kann das Geschehene nicht als Kollateralschaden einer größeren russischen Mission vor sich und der Welt rechtfertigen. Aber niemand will ihn und seine Kameraden wegen des Vorfalls zur Verantwortung ziehen.
Vermutlich hatte die Autorin die Idee, eine Geschichte darüber zu schreiben, wie der Krieg Menschen verändert. Wie man zum Täter wird, ohne das je gewollt zu haben. Was Schuld bedeutet. Doch die Geschichte, die sie da auf 760 Seiten ausbreitet, wirkt mühsam konstruiert, ausufernd, oft unlogisch und leider auch stilistisch nicht ansprechend. Was als Thriller angelegt ist, wird kaum spannender als ein Tatort am Sonntagabend.
Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Christiane Lutz.