Literatur aus Haiti:Insel in einem Meer aus Tinte

Dany Laferrière erklärt in seinem "Tagebuch", wie man einen guten Roman schreibt und weshalb man dabei am besten den Pyjama anbehält.

Von Cornelius Wüllenkemper

Es ist ein Roman!", stellt Dany Laferrière bereits auf den ersten Seiten seines "Tagebuch eines Schriftstellers im Pyjama" klar. Dieser Schriftsteller im Pyjama, der meistens im Bett liest, sich auf Reisen Notizen macht und diese dann nachts bei ein paar Gläsern Wein auf der Schreibmaschine in eine literarische Form bringt, das ist zweifelsohne Dany Laferrière höchstpersönlich. Wenn er sein Tagebuch als Roman bezeichnet, dann nur, weil es ihn "wie jeden bequemen Menschen langweilt", seine "rasch hingeworfenen Einfälle mit Klauen und Zähnen verteidigen" zu müssen und er für einen konsequent durchdachten Essay einfach nicht "streng genug" mit sich selbst ist. Und damit ist man schon beim Grundmotiv von Dany Laferrières vielfach ausgezeichnetem literarischen Werk angelangt: "Schreiben, so wie man lebt."

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