Debütroman:Gott, ist es hier still

Die irische Bloggerin Lisa McInerney legt mit "Glorreiche Ketzereien" eine wutschäumende Abrechnung mit ihrem Land vor. In ihrem Debütroman geht es um die schöne neue Welt der Tech-Konzerne und die alte katholische Heuchelei.

Von Nicolas Freund

Erst im Mai dieses Jahres wurde in Irland per Referendum das Abtreibungsverbot gekippt. Das Land ist wegen Tausender Tech-Konzerne, die auf der Insel steuergünstig ihre europäischen Niederlassungen eröffnet haben, eines der wohlhabendsten und fortschrittlichsten der Welt. Zugleich ist die irische Gesellschaft aber in vielem, auch, was die Rolle von Mann und Frau angeht, zutiefst katholisch und konservativ. Dazu kommt ein brutaler neoliberaler Kurs der Regierung, der das Land aus der Wirtschaftskrise geführt hat, aber alle, die es nicht in einen der gläsernen Bürotürme geschafft haben, Lebenshaltungskosten aus der Welt des Silicon Valley aufbürdet.

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