Am Anfang steht der plötzliche Tod der Mutter, gefolgt von einer Demütigung. Der Vermieter der jungen Frau, die so gerne Schriftstellerin wäre und seit sechs Jahren an ihrem ersten Roman herumwerkelt, sagt zu ihr: "Ich staune nur immer wieder, dass du glaubst, du hättest etwas zu sagen." Der Satz ist brutal wie ein Schlag in die Magengrube. Aber ist er so ganz falsch? "Ich schreibe nicht, weil ich glaube, ich hätte etwas zu sagen", notiert die junge Frau, "ich schreibe, weil sich ohne Schreiben alles noch trostloser anfühlt."
Autobiografische Fiktion:Schreiben gegen die Trauer
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Als ihre Mutter starb, konnte die Bestsellerautorin Lily King nicht mehr an ihrem geplanten Roman schreiben. Stattdessen schrieb sie darüber, was es heißt, nicht mehr bloß Tochter zu sein. Über die Liebe, das Erwachsenwerden - und die Frage, ob Schreiben heilen kann.
Rezension von Jörg Magenau
Meinung Endlose Pandemie:Man möchte schreien. Laut schreien
Im März hofften wir noch, spätestens im Sommer auf eine bizarre und vor allem einmalige Zeit zurückblicken zu können. Vielleicht sogar etwas Gutes aus dieser Krise zu ziehen. Längst ist klar: Das war zu optimistisch.
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