Das Lied „Rock’n’Roll Star“ hat schon viele schillernde, wenn auch nicht immer glänzende Leben geführt. Als der Song auf „Definitely Maybe“, dem Debütalbum von Oasis, erschien, beschrieb er einen ewigen Wunsch junger Musiker, in diesem sehr besonderen Fall formuliert von ein paar so unterprivilegierten wie überheblichen Typen aus Manchester. Bald aber war der Titel die Beschreibung ihres Alltags, sie waren auf einmal zu Großbritanniens beliebtesten Helden geworden. Während des unvermeidlichen Niedergangs der Gruppe verkam der Song dann zu einem live abzuliefernden, zynischen Produkt nun drogenverballerter, neureicher Profimusiker. Nach der unausweichlichen Auflösung der Band klaubten Coverbands das Lied und die übrigen zurückgelassenen Schnipsel auf und fügten das alles zu einem Rückblick auf glücklichere Tage zusammen. Als würde man ein vergilbtes, zerrissenes Foto in die Gegenwart retten wollen und mit ihm die Welt von damals. Der Kleber, klar, das ist die großartige Musik.
Liam Gallagher in London:Im Alleingang
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„Oasis“-Sänger Liam Gallagher spielt ohne seinen talentierteren Bruder konsequent das Beste von 1994. Kein Mittvierziger, der da nicht weinen muss.
Von Martin Wittmann
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