Leipziger Buchmesse 2011:"Einfühlsamer Beobachter"

Bei der Leipziger Buchmesse ist der Buchpreis verliehen worden. Mit dem österreichischen Schriftsteller Clemens J. Setz geht die Auszeichnung an einen sehr jungen Nachwuchsschriftsteller.

Der Schriftsteller Clemens J. Setz ist mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet worden. Der Österreicher erhielt die mit 15.000 Euro dotierte Ehrung für seinen Erzählband Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes (Suhrkamp).

Buchmesse Leipzig - Preis der Leipziger Buchmesse

Bereits 2009 verfehlte Clemens J. Setz mit seinem Roman Die Frequenzen nur knapp den Deutschen Buchpreis.

(Foto: dpa)

Der Autor präsentiere sich auch in der kurzen Form als scharfer Beobachter der menschlichen Natur und einfühlsamer Porträtist ihrer Eigenarten, befand die Jury. Der neue Leipziger Buchpreisträger Clemens J. Setz gehört zu den jüngsten Hoffnungen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Für Aufsehen sorgte der 28-jährige Österreicher bereits mit seinem Roman Die Frequenzen, der 2009 nur knapp den Deutschen Buchpreis verfehlte.

1982 in Graz geboren, hatte Clemens Johann Setz - so sein vollständiger Name - zunächst ein Lehramtsstudium für Mathematik und Germanistik absolviert. Schon während der Universitätszeit veröffentlichte er Gedichte und Erzählungen in Zeitschriften und Sammelbänden. Sein literarisches Debüt feierte der Autor mit dem Roman Söhne und Planeten, der es auf Anhieb auf die Shortlist des aspekte-Literaturpreises schaffte.

Für seine Novelle Die Waage erhielt er beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2008 den Ernst-Willner-Preis. In seinem neuen Buch stellt Setz ein Panoptikum skurriler Figuren vor. Sie quälen sich allein und gegenseitig und kommen aus ihren düsteren Kreisläufen nicht heraus. Die Jury: "Täuschende Nachbarn, Prügelorgien der Kunst, verrückende Maschinen - diese Erzählungen locken den Leser in ein Labyrinth aus Zärtlichkeit, Gewalt, Liebe und Gemeinheit."

In der Kategorie Sachbuch/Essayistik wurde Henning Ritter für Notizhefte (Berlin Verlag) geehrt. Die Auszeichnung für die beste Übersetzung ging an Barbara Conrad, die Lew Tolstois Krieg und Frieden (Carl Hanser Verlag) ins Deutsche übertrug. Nominiert waren jeweils fünf Autoren pro Kategorie.

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